Ausgelöst durch einen Todesfall in der Familie im letzten Jahr fielen mir einige alte Fotos in die Hände. Gleichzeitig wollte ich schon länger mehrere Fotoalben digitalisieren. Der Grund dafür war einfach: Kameras, Objektive und dergleichen fordern ihren Platz ein.
Das Scanning-Projekt Und so kam es, dass eine Cashback-Aktion von Epson meinen Weg kreuzte, mein latentes Gear-Akquisition-Syndrom sich meldete und schon stand ein Scanner im Büro! Die Magie der Konsumverführung hatte wieder zugeschlagen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich vorgängig versucht habe, Fotos mit dem «Gescheiten Telefon» zu digitalisieren. Die Übung habe ich aber rasch abgebrochen. Erstens ist es einfach nur mühsam, weil jedes Foto einzeln abfotografiert werden muss, und zweitens war ich rasch die Reflexionen auf den Fotos leid. Will man viele Fotos scannen, kommt man um einen Scanner nicht herum. Der Nachteil dieser Methode ist halt, dass man die Fotos aus den Alben heraustrennen muss, damit der Scanner die einzelnen Fotos automatisch erkennt. Und das führt unweigerlich zur Zerstörung der Alben, besonders wenn die Bilder seinerzeit bombenfest eingeklebt wurden. Wie wollte ich vorgehen? Ich entschied mich relativ rasch dazu, die Bilder in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Ich hoffte, dass auf der Rückseite der Fotos jeweils Monat und Jahr der Entwicklung aufgedruckt sein würde, aber das war nur bei wenigen Fotos der Fall. Was mir dann half, waren die beiden Fixpunkte im Jahr, bei welchen es klar war, welches Datum ist: Weihnachten und mein Geburtstag. Anhand der Kerzen auf der Torte konnte ich zweifelsfrei eruieren, welches Jahr es war. Ansonsten ist Scanning eine eher repetitive Angelegenheit, man muss einfach dranbleiben. Jedenfalls wurde das Projekt über das Jahresende erfolgreich abgeschlossen. Was Fotos auslösen Um Fotos zu schiessen, muss man den Auslöser betätigen. Die Fotos selber lösen dann – hoffentlich – auch wieder etwas aus, und zwar beim Betrachter. So gesehen schliesst sich ein Kreis. Unweigerlich betrachtet man die Fotos beim Scanning und mehrere Male hielt ich inne, weil mich ein Gedanke einholte, weil ich etwas sah, das ich vergessen hatte, oder weil eine Erinnerung korrigiert werden musste. Ach, so war das damals! Dieser ganze innere Prozess kann wohl sehr unterschiedlich empfunden werden. Auf jeden Fall ist es oftmals eine Reise in die eigene Vergangenheit. Ich habe für mich jedenfalls etwas verstanden. Ich konnte mir nämlich eine Frage (teilweise) beantworten, die ich mir immer wieder mal stelle: «Wieso fotografiere ich?» Um mich zu erinnern.
1 Comment
Angelo
14/1/2024 21:02:40
Sehr schönes Projekt! Finde es sehr spannend, was alte (Familien)Fotos auslösen können. LG
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