TAO DER FOTOGRAFIE
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Hasselblad 500 C/M

​Was für Leica die M3 ist, ist für Hasselblad die 500 C/M; eine Ikone, die Basis für die Kamera, die mit der NASA auf dem Mond war. Zu Analogzeiten hätte man sich sowas nicht gekauft, zu viel Respekt vor der Professionalität, die diese Kamera ausstrahlt und natürlich, viel zu teuer! Noch heute zählen die Hasselblads neben den Kameras von Leica zu den wertstabilsten Anschaffungen im Analogbereich. 

Bestimmung des Produktionsjahres einer Kamera
Hasselblad hat sich bei den Kameras und Filmmagazinen ab 1957 ein cleveres System ausgedacht, wie man aufgrund der Seriennummer das Herstellungsjahr ableiten kann (bei den heutigen Modellen ist das nicht mehr der Fall).
Vor der Seriennummer stehen jeweils zwei Buchstaben, wobei es manchmal noch einen dritten Buchstaben haben kann, der die Modellserie definiert, und zwar wie folgt:
  • E für die EL und EL/M Kameras
  • F für die SCW-Serie
  • F für die 2000-Serie (nur 1977)
Aus der Buchstabenreihe "VHPICTURES" lassen sich die letzten beiden Ziffern des Produktionsjahres bestimmen:
V = 1 / H = 2 / P = 3 / I = 4 / C = 5 / T = 6 / U = 7 / R = 8 / E = 9 / S = 0   (VH steht wohl für Victor Hasselblad).
Picture
Diese rein mechanische Mittelformatkamera wurde von 1970 bis 1992 produziert. Das Vorgängermodell 500 C wurde 1957 vorgestellt. Die Modellbezeichnung leitet sich ab aus der kürzesten Belichtungszeit (1/500 Sekunde), das C steht für «Compur», das M für «Modified». Zum Begriff «Compur», hier ein kurzer Exkurs. 
 
Friedrich Deckel, Jahnstrasse, München 
Erfinder des später massenhaft verbauten Compur-Verschlusses war Friedrich Deckel, der sich 1898 nach Lehr- und Wanderjahren mit einer Hinterhofwerkstatt selbständig machte. Damals nahm das Interesse an der Fotografie stark zu, allerdings gab es noch keine zuverlässigen Objektivverschlüsse, mit denen man exakte Belichtungszeiten garantieren konnte. 
Kurz nach der Jahrhundertwende stellte Deckel den «Compound-Verschluss» vor. Dies ist ein Zentralverschluss, der «zentral» im Objektiv, also zwischen den Linsen, angeordnet ist. 1911 folgte dann der «Compur-Verschluss». «Compur» setzt sich zusammen aus den Begriffen «Compound» und «Uhr», weil er so genau war. Dieser Verschluss liess sich in Grossserie fertigen. Später wurde die Firma von Carl Zeiss übernommen. Zeiss lieferte die Objektive für die Hasselblad 500, nun mit der Bezeichnung «Synchro-Compur».
 
Konstruktion und Funktionsweise
Das Modell 500 C war nicht die erste Kamera, die Hasselblad produziert hat. Ich möchte aber nicht zu weit ausholen und beschränke mich hier auf die wesentlichen Merkmale der 500 C/M, die da sind:
  • Modulare Bauweise mit austauschbaren Objektiven, Suchern und Filmmagazinen.
  • Zentralverschluss in den Objektiven, was die Blitzsynchronisation bis zu 1/5oo Sekunde ermöglicht.
  • Austauschbare Mattscheibe.
  • Hilfsverschluss im Kameragehäuse, verhindert die irrtümliche Belichtung des Films.
  • Schwingspiegel ermöglicht die Bildkomposition durch das Objektiv.
  • Ergonomisches Kameragehäuse.
  • Verschlussspannung und Filmtransport erfolgen in einem Ablauf.
 
Wenn der Verschluss gespannt ist, ist 
  • der Spiegel in der Position, die das vor dem Objektiv Sichtbare auf die Mattscheibe projiziert, 
  • der Zentralverschluss geöffnet, 
  • die Objektivblende komplett geöffnet, um ausreichend Licht hereinzulassen,
  • der Hilfsverschluss geschlossen,
Picture
Links das Kameragehäuse mit dem eingeklappten Lichtschachtsucher, rechts das Filmmagazin mit eingelegtem Schieber. Im Kameragehäuse ist der Hilfsverschluss sichtbar.

Bei Betätigung des Auslösers geschehen mehrere wundersame Dinge innerhalb kürzester Zeit:
  1. Der Zentralverschluss schliesst komplett.
  2. Die Objektivblende wird teilweise geschlossen, aber noch nicht ganz auf den eingestellten Wert.
  3. Der Spiegel schwingt nach oben, damit das Licht die Filmebene erreichen kann.
  4. Der Hilfsverschluss öffnet sich komplett.
  5. Der gewünschte Blendenwert wird eingestellt.
  6. Der Zentralverschluss öffnet und schliesst sich für die Dauer der gewählten Verschlusszeit, der Film wird belichtet.
  7. Nimmt man den Finger vom Auslöser, schliesst sich der Hilfsverschluss.
 
Ganz einfach, oder? Durch Drehen des Bedienungsrads mit der rechten Hand wird der Film transportiert und der Verschluss wieder gespannt. Das nächste Sujet kann kommen!
 
Bedienung
Schwedisches Design ist ja bekannt für seine Ergonomie, und die 500 C/M ist da keine Ausnahme. Es gibt nämlich eine optimale Art und Weise, wie man sie in der Hand hält:
  • Die linke Hand hält die Kamera von unten, so dass der Zeigefinger auf dem Auslöser platziert werden kann.
  • Mittel-, Ringfinger und der kleine Finger werden unterhalb des Bedienungsrades angelegt. 
  • Mit der rechten Hand bedient man Verschlusszeiten und Blende, fokussiert und spannt den Verschluss.
Filmeinlegen kann man auf zwei Arten, entweder man entfernt das Magazin vom Gehäuse oder man lässt es dran. Das Entfernen geht nur, wenn der Magazinschieber im Magazin ist, nur dann lässt sich der Entriegelungsknopf auf der Oberseite nach rechts schieben.

Problemlösungen 
Problem
Mögliche Ursachen
Kamera löst nicht aus
  • Verschluss ist nicht gespannt (haha!)
  • Magazinschieber befindet sich noch im Magazin
  • Filmmagazin und Gehäuse haben nicht den gleichen Status der «Aufnahmebereitschaft» (unterschiedliche Farben im Sichtfenster)
Objektiv lässt sich nicht montieren
Ein Objektivwechsel kann nur erfolgen, wenn der Verschluss im Objektiv gespannt ist und der "Drehknopf" im Kameragehäuse ebenso.
Filmmagazin kann nicht entfernt werden
Magazinschieber befindet sich nicht im Magazin

​Unterhalt

Lichtdichtungen im Filmmagazin: 
  • Man findet im Internet Anbieter, die neue Lichtdichtungssets verkaufen. Um diese zu wechseln, braucht man nur einen feinen Schraubenzieher.
  • Ich lagere die Magazine ohne Magazinschieber, da sonst das Dichtungsmaterial zusammengedrückt wird.
 
Weitere Tipps und Tricks werden folgen.
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